Was ist Diabetes?
Diabetes mellitus (auch bekannt als die Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für verschiedene Stoffwechselkrankheiten und ist gekennzeichnet durch eine chronische Erhöhung des Blutzuckers. Damit verbunden ist das Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen.
Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselerkrankung beim Menschen. Sie ist durch einen Mangel an Insulin bzw. dessen unzureichende Wirkung an den Zellen gekennzeichnet. Insulin wird in speziellen Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und je nach Bedarf in den Blutkreislauf abgegeben.
Man unterscheidet verschiedene Diabetes-Typen, von welchen der Typ-1 und Typ-2 Diabetes mellitus die wichtigsten sind.
Typ-1 Diabetes mellitus
Der Typ-1 Diabetes mellitus ist durch den absoluten Mangel am Hormon Insulin gekennzeichnet. Ohne Insulin kann Zucker nicht in die Körperzellen zur Verarbeitung geschleust werden, sondern bleibt im Blut, was ernsthafte Folgeerkrankungen verursachen kann.
Der Insulinmangel entsteht infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen, der Beta-Zellen, in der Bauchspeicheldrüse. Sie werden beim Typ-1 Diabetes mellitus von dem körpereigenen Abwehrsystem zerstört. Somit ist der Typ-1 Diabetes Folge einer Autoimmunerkrankung, die durch eine vorangegangene Vireninfektion verursacht werden kann.
Am häufigsten tritt die Neuerkrankung bei Kindern zwischen 11 und 13 Jahren auf.
Typ-2 Diabetes mellitus
Der Typ-2 Diabetes mellitus ist durch eine Insulinempfindlichkeit der Zellen, insbesondere des Fett- und Muskelgewebes, gekennzeichnet. Hier reagieren die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf das körpereigene Insulin. Der Stoffwechselmechanismus ist gestört. Durch eine vermehrte Insulinproduktion versucht der Körper diese Insulinempfindlichkeit der Zellen auszugleichen. Der hohe Insulinspiegel reicht jedoch nicht aus, um die Insulinempfindlichkeit auszugleichen. Als Folge der Überstimulation der insulinproduzierenden Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse, kommt es langsam zum Versagen der Insulinproduktion und zum Insulinmangel. Dies hat zur Folge, dass der Zucker nicht mehr in die Zellen geschleust und verarbeitet werden kann, sondern im Blut bleibt und zu große Mengen mit dem Urin ausgeschieden werden. Hier liegt die Gefahr, dass es durch den ständig erhöhten Blutzuckerspiegel zu ernsthaften Folgeerkrankungen kommen kann.
Der Typ-2 Diabetes mellitus macht sich meist nach dem 40. Lebensjahr erstmals bemerkbar und wird dadurch auch als „Alterszucker“ bezeichnet. Auslösende Faktoren sind Bewegungsmangel, fettreiche Kost und Übergewicht.
Welche Folgen kann ein Diabetes mellitus haben?
Das gefährliche an Diabetes mellitus ist, dass Betroffene zunächst die Krankheit nicht bemerken, da sie anfänglich nicht mit Schmerzen verbunden ist. Jedoch können die ständig erhöhten Blutzuckerspiegel zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen. Diese können sich in einer Verengung oder Verkalkung der Gefäße äußern, da der Zucker die Gefäßinnenwand angreift. Damit verbunden ist auch ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Weiterhin können Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen (Dialyse) die Folge eines unbehandelten Diabetes mellitus sein.
Möglich sind auch Nervenschäden als Folge des Diabetes mellitus, die weitreichende Folgen wie Nervenschmerz (diabetische Polyneuropathie) oder Impotenz haben können.
Wie wird Diabetes behandelt?
Ziele der Behandlung von Diabetes mellitus sind die Erhaltung einer hohen Lebensqualität und die Vermeidung von Folgeschäden. Eine Heilung ist nicht möglich. Die Behandlung hängt vom Typ des Diabetes mellitus ab.
Ein Typ-1 Diabetes mellitus lässt sich nur mit Insulin behandeln, weil ein Insulinmangel die Ursache ist.
Bei einem Typ-2 Diabetes mellitus bilden eine Umstellung der Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung die Basis der Therapie. Eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität, eine erfolgreiche Gewichtsabnahme, sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin sind wichtige Schritte, durch die der Blutzuckerspiegel normalisiert werden kann. Gelingt es nicht, durch Ernährungsumstellung die Werte zu normalisieren, kann mit blutzuckersenkenden Medikamenten, den sogenannten oralen Antidiabetika (z. B. Metformin, Glimepirid), die gegebenenfalls auch mit einer Insulintherapie kombiniert werden können, therapiert werden.
Was ist Insulin?
Insulin ist ein wichtiges Hormon, das den Blutzuckerspiegel steuert, indem es den Zucker vom Blut in die Körperzellen schleust. Es wird in bestimmten Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse produziert.
Was ist die Bauchspeicheldrüse?
Die Bauchspeicheldrüse (medizinisch: Pankreas) ist ein wichtiges Organ, das hinter dem Magen gelegen ist. Dort werden nicht nur die wichtigen Verdauungsenzymen produziert, sondern in den Beta-Zellen auch das Insulin.